Innovation Holzbau – 16. und 17.11.2019

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„Die Bauwirtschaft kann helfen, unseren ökologischen Fußabdruck in Einklang mit der Ökonomie zu bringen: Der Holzbau hat die Lösungen dazu.“ Diese selbstbewusste Feststellung traf Thomas Pichler, Obermeister der Rosenheimer Zimmerer anlässlich der Holzbaumesse. Und er konnte sie auch begründen. 75 Millionen Tonne Kohlenstoffdioxid würden in Bayern pro Jahr bei der Energieerzeugung freigesetzt, 35 Millionen Tonnen aber schon jetzt innerhalb der Wertschöpfungskette in der Holzverarbeitung kompensiert: Dies sei die Menge an CO², die das Holz bei seinem Wachstum, aber auch bei seiner Verarbeitung binde. Dabei liege die Holzbauquote in Bayern derzeit erst bei 20 Prozent, so Pichler. Wenn dieser Anteil gesteigert und durch Maßnahmen zum Ersatz fossiler Brennstoffe ergänzt werden, sei ein klimaneutrales Bayern keine bloße Vision mehr.

Ziel der Messe mit insgesamt 30 Ausstellern sei es, den zukünftigen Kunden die ganze Bandbreite des Handwerks vorzustellen. Diese reiche von klassischer Zimmererarbeit im Denkmalschutz bis zur weitgehenden Vorfertigung von Hausbauteilen, die auf der Baustelle quasi nur noch zusammengefügt werden müssten. Dazu kommt nach Aicher auch die Kundennähe beim Bau selbst. Die Zimmerer entwickelten sich immer mehr zum Komplettanbieter, der seinen Kunden über Kooperationen mit anderen Gewerken ein quasi schlüsselfertiges Haus anbieten könne: „Das große Plus der Innung ist, dass sie in jedem Arbeitsfeld voller Innovationskraft steckt“, so Aicher, Präsident des bayerischen Zimmererverbandes.

Bleibt die Frage, ob der Rohstoff und seine Handwerker für eine deutlich wachsende Nachfrage auch gerüstet wären. Für die Zimmerer kann es hier nur ein eindeutiges „Ja“ geben. Von der Rohstoffsituation her könnte man, so Innungsobermeister Thomas Pichler, sämtliche Neubauten in Holz errichten und hätte immer noch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Und auch was die Arbeitskräfte anbelange, gebe es keinen Mangel, wie Aicher betonte.

Kreishandwerksmeister Gerhard Schloots hob das ebenfalls als besonders positiv hervor: Der Nachwuchs bei den Zimmerern habe sich in den letzten Jahren um ein Drittel erhöht und er bleibe den Betrieben auch erhalten. Nicht zuletzt, weil man bei der Zimmererinnung darauf achte, dass vor dem Erwerb des Meisterbriefs eine zweijährige Gesellenzeit stehe.

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Stellten sich bei der Podiumsdiskussion den Fragen von stellv. Obermeister Franz Wörndl: Obermeister der Zimmerer-Innung Thomas Pichler, Kreishandwerksmeister Gerhard Schloots, stellv. Landrat Josef Huber, zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim Anton Heindl und Peter Aicher, Präsident des bayerischen Zimmererverbandes

Bild + Text: Thomae