Der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rudi Schiller besuchte die Marktgemeinde Neubeuern. Neben einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Maierhofer am Marktplatz der Gemeinde, stand auch ein gemeinsames Weißwurstfrühstück mit Handwerksbetrieben aus dem Ort auf der Agenda, in welchem die aktuellen Herausforderungen der Betriebe besprochen wurden.
Im Beisein von erstem Bürgermeister Christoph Schneider (Unabhängige Neubeurer) und zweitem Bürgermeister Wolfgang Sattelberger (CSU) stellte Otto Maierhofer seine Firma, die bald in der vierten Generation geführt wird, vor: In äußerst beengter Situation am Rande des historischen Marktplatzes werden hier Dichtungsrohre für Kabel- und Rohrdurchführungen hergestellt. „Wir sind mittlerweile nicht mehr nur deutschlandweit tätig, sondern auch in Italien, Österreich und der Schweiz“, erläuterte der Betriebsleiter. 96 Jahre ist die Firma Maierhofer existent und hat mit ihrem Produkt auch zur Daseinsvorsorge der Kommune beigetragen: „In der letzten Generation haben wir die Wasserversorgung der Gemeinde professionalisiert und weiterentwickelt als es noch keinen gemeindlichen Wassermeister gab, unser Produkt wird von vielen Versorgern, auch Telekommunikationsunternehmen nachgefragt“, erläutert der Firmenchef. Als größte Herausforderung bezeichne er im Moment die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen. „Unser Betrieb ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Mit „40-Tonnern“ in beengten Verhältnissen am Marktplatz ein Gewerbe zu führen ist unheimlich schwer, leider können wir die Produktion an unserem Standort auch nicht weiter ausbauen“, so Maierhofer.
Der Kreishandwerksmeister und auch die beiden Bürgermeister machten sich bei einer Besichtigung dann ein Bild vom Betrieb, der nach Auskunft von Bürgermeister Schneider zu einem „durchaus guten Gewerbesteuerzahler gehöre“. Beeindruckt waren die Besucher, dass der Standort trotz der räumlichen Situation so gut funktioniere und der Familienbetrieb hervorragend organisiert ist.
Beim anschließenden Gespräch im Gasthaus Stangenreiter wurden die aktuellen Herausforderungen der Handwerksbetriebe diskutiert: Nicht nur das Thema zentrale Gewerbeflächen schien eine Herausforderung der Betriebe zu sein, sondern auch der Fachkräftemangel, die angespannte Wohnraumsituation mit Blick auf die Mitarbeiter, aber auch die Außendarstellung der Betriebe. Rudi Schiller animierte die Betriebe im Ort präsent zu sein, bei kommunalen Ausschreibungen zu partizipieren, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren oder auch einen Interessensverband zu gründen, welcher die Bedeutung der Betriebe für die Kommunen untermauere. Gemeinsame Projekte mit der Mittelschule wie Jobbörsen oder Schnupperpraktika seien dabei ein wirksame Maßnahmen, die mancherorts den Stellenwert der Betriebe angehoben hätten, so der Zimmerermeister aus Soyen.
Die Firma Maierhofer in Neubeuern
Die Firma Maierhofer ist ein familiengeführtes Unternehmen in der 3. und 4. Generation und verfügt über eine 96-jährige Erfahrung im Anlagenbau und in der Dichtungstechnik. Sie fertigen für die Ver- und Entsorgerlandschaft, Anlagen – Heizungsbau, Sanitärbedarf , Tiefbau und Elektroinstallationen das komplette Lieferprogramm an Dichteinsätzen für Kabel und Rohrdurchführungen.
Wir zeigen hier Impressionen der Betriebsbesichtigung und anschließenden Diskussionsrunde beim Stangenreiter in Neubeurern.
(Fotos: Rainer Nitzsche)